House of Assembly (video still), 2022 © Michael KohlsHouse of Assembly (video still), 2022 © Michael Kohls

Forms of Representation / House of Assembly

Ausstellung

05.06. – 06.06.2022

Sunday, 5 June 2022

Täglich: 19 – 23 Uhr
See opening hours Enfants Artspace

Forms of Representation / House of Assembly
5.–6.6.2022

paulamarkert.de
michaelkohls.com

Das kollaborative Projekt der Fotograf*innen Paula Markert und Michael Kohls stellt Fragen zur Unsichtbarkeit und Sichtbarkeit jüdischen Lebens in Deutschland und der Bedeutung von Religionen für politische Diskurse.

In einer gemeinsamen Präsentation in und um den Enfants Artspace sollen Perspektiven gewechselt werden und so auch Fragen nach der Blickrichtung auf das ebenso persönliche wie politische Thema der Religiösen Identität geworfen werden.

Mit seiner Videoarbeit House of Assembly macht Michael Kohls einen Mikrokosmos jüdischen Lebens sichtbar, der sich durch die wechselnde Nutzung in ständiger Diskontinuität befindet: Seit ihrer Restauration dient die Turnhalle der ehemaligen israelitischen Töchterschule der jüdischen Reform- und Liberalen Gemeinde als Synagoge. Durch die Mehrfachnutzung u. a. als Übungsraum für eine Tanzgruppe wird das sakrale und üblicherweise dauerhaft in ihr befindliche Element einer Synagoge, die Torarollen, nach jedem Shabbat entfernt und außerhalb aufbewahrt. Mit der Videoarbeit, die Auf-, Abbau- und Zwischensituationen der Raumnutzung zeigt, schafft Michael Kohls eine visuelle Metapher für die (Un-)sichtbarkeit jüdischen Lebens in Hamburg.

In einer Zeit, in der nationalistische Parteien die Rückkehr der Landesgrenzen propagieren, und Europa seine kollektive Zukunft, seine Wurzeln und seinen Fortbestand in Frage stellt, rückt das Thema Religion als Bezugspunkt der Identitätspolitik rechtspopulistischer Parteien in den Fokus. Neben Schlaglichtern, die Paula Markerts recherchebasiertes Fotoprojekt auf Fragmente religiöser Geschichte und Identität in Deutschland wirft, analysiert ihre Arbeit Forms of Representation, welchen Narrativen die staatliche Inszenierung politischer Konsequenzen aus rassistischen und antisemitischen Kontinuitäten der Vergangenheit und Gegenwart folgt. So will sie den Missbrauch religiöser Identität durch einen europaweit erstarkenden Rechtspopulismus sichtbarmachen und die Wirkungsweisen von gesellschaftlichen und politischen Reaktionen darauf hinterfragen.

Screening und Präsentation: 5.6.2022, 20 Uhr

Container, aus der Serie Forms of Representation, 2020 © Paula MarkertContainer, aus der Serie Forms of Representation, 2020 © Paula Markert

Enfants Artspace
Pilatuspool 19
20355 Hamburg

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