Oluremi C. Onabanjo
Photographic Relations
On August 22, 1959, Ms. Beatrice Orleans-Harding became Mrs. Beatrice Duncan. She was late to her wedding, but radiant. Gleaming in swaths of satin and lace, she nursed a bouquet of flowers closely. Her new husband was John Willie Kwamina Duncan, who cut a dashing figure in a three-piece suit. She was diminutive and slight; he was towering, athletic. A gentle grin remained on both of their faces for the duration of the day. Together, they looked good.
Extended relatives, parents, neighbors, colleagues, and friends flocked to the event, and the pair’s pooled resources covered the core components of the ceremony—a white dress, a black suit, the priest, flowers, tie, and crucially, the wedding photographer. One such image shows them standing on the steps of St. Patrick’s Church in Woolwich, London, self-assured, looking forward. Flanked by his brothers, Ekow and Josbert, and her soon-to-be sister in-law, Elaine Buckle. Deliberate and studied, the picture depicts a fledgling family on the cusp of life together, in a city straining to comprehend the distinct, multiplicities of experience across the African continent, Caribbean, and India. These communities would articulate themselves alongside and in relation to one another to form twentieth-century Black Britain.
The newlyweds were relatively new to London, Ghanaian immigrants by way of Nigeria. Kwame had received a scholarship from the University of Ibadan to train as an Engineer at Woolwich Polytechnic, and Betty was stationed at Ascot, working to be an orthopedic nurse. They had courted for five years, two of which consisted of daily hand-written correspondence—the likes of which seem deeply enchanting and somewhat incomprehensible from 2021. Their first proper meeting was at an annual reception organized by the West African Students Union. He spotted her in the crowd, strode over and stated, “As soon as I graduate, we will be married.” Perhaps not the most romantic proposal, but startlingly precise.
That same clarity of vision mapped onto his garment selection for the special day. While Betty fretted for months over silhouette, material, and detail, he made a single visit to Burtons and selected an understated, elegant design for his suit. Black, with pinstripes. An amethyst purple pocket square—to match her flowers. The jacket resembled others he wore during that time, a single-breasted woolen situation with a strong cut to emphasize his shoulders, paired with a crisp white button-down shirt, which he ironed without fail, and a rotation of silk ties that he savored.
But this suit was different. According to Betty, “he saw it as the outfit that brought him love.” He treated it with reverence. He wore it once again for his brother Josbert’s wedding to Elaine, but nary beyond that. At some point, her wedding dress was lost to the bureaucratic glitches of a peripatetic lifestyle—in a suitcase on a conveyor belt to nowhere. Meanwhile the suit remained, hanging in the back of his closet, intermittently brought out to be dry-cleaned over the course of six decades, as the couple moved to Canada, then the United States, then Nigeria, Congo-Brazzaville, Kenya, Zambia, Zimbabwe, Sierra Leone, and finally Nigeria again.
A couple months before his death on November 21, 2019, Kwame wrote out a request that he be buried in his wedding suit. Beyond the widespread sentiment of “meeting your maker in style,” this gesture struck me as a deeply photographic one. While standing over his casket in the humid Lagos air, all I could think of were his wedding pictures—the only other physical remnants of my grandparents’ special day in 1959. With this anticipatory posthumous action, my grandfather had fixed a particular image of himself, creating a means of visual relation mediated through his marital photograph. In so doing, he created a salve for us who mourned him, through the reminder of a moment of happiness. He knew how images functioned, and this was how he wanted to be remembered, ensconced in love.
This entry is an excerpt from the piece “Looking Good,” published in the Fall 2021 Issue of SSENSE Magazine.
Fotografische Beziehungen
Am 22. August 1959 wurde Frau Beatrice Orleans-Harding zu Frau Beatrice Duncan. Sie kam zu spät zu ihrer Hochzeit, aber sie strahlte. Sie schimmerte in Satin und Spitze und hielt einen Blumenstrauß eng an sich gedrückt. Ihr neuer Ehemann war John Willie Kwamina Duncan, der in einem dreiteiligen Anzug eine schneidige Figur machte. Sie war zierlich und schlank, er war hochgewachsen und athletisch. Ein sanftes Grinsen blieb den ganzen Tag über auf beiden Gesichtern. Zusammen sahen sie gut aus.
Verwandte, Eltern, Nachbarn, Kollegen und Freunde strömten zu dem Ereignis, und die gebündelten Ressourcen des Paares deckten die wichtigsten Bestandteile der Zeremonie ab - ein weißes Kleid, ein schwarzer Anzug, der Priester, die Blumen, die Krawatte und, ganz wichtig, der Hochzeitsfotograf. Ein solches Bild zeigt die beiden auf den Stufen der St. Patrick's Church in Woolwich, London, selbstbewusst nach vorne blickend. Flankiert von seinen Brüdern Ekow und Josbert und ihrer baldigen Schwägerin Elaine Buckle. Bewusst und reflektiert zeigt das Bild eine junge Familie an der Schwelle zum gemeinsamen Leben in einer Stadt, die sich bemüht, die unterschiedlichen und vielfältigen Erfahrungen auf dem afrikanischen Kontinent, in der Karibik und in Indien zu begreifen. Diese Gemeinschaften würden sich nebeneinander und in Beziehung zueinander artikulieren und so Black Britain, das schwarze Großbritannien des zwanzigsten Jahrhunderts, gestalten.
Die Frischvermählten waren relativ neu in London, ghanaische Einwanderer, die über Nigeria kamen. Kwame hatte ein Stipendium der Universität von Ibadan erhalten, um sich am Woolwich Polytechnic zum Ingenieur ausbilden zu lassen, und Betty war in Ascot stationiert, wo sie als orthopädische Krankenschwester arbeitete. Sie hatten sich fünf Jahre lang umworben, zwei davon bestanden in täglicher handschriftlicher Korrespondenz - etwas, das aus dem Jahr 2021 betrachtet, bezaubernd und beinahe etwas unverständlich wirkt. Ihr erste richtige Begegnung fand auf einem von der West African Students Union organisierten Jahresempfang statt, der wurde. Er entdeckte sie in der Menge, ging auf sie zu und erklärte: "Sobald ich meinen Abschluss habe, werden wir heiraten." Das war vielleicht nicht der romantischste Antrag, aber verblüffend präzise.
Eine vergleichbare Klarheit seiner Vision ist auch an der Auswahl seiner Kleidung für diesen besonderen Tag ablesbar. Während Betty sich monatelang über Silhouette, Material und Details den Kopf zerbrach, wählte er bei einem einzigen Besuch bei Burtons ein dezentes, elegantes Design für seinen Anzug. Schwarz, mit Nadelstreifen. Ein amethystfarbenes Einstecktuch - passend zu ihren Blumen. Das Jackett ähnelte anderen, die er in dieser Zeit trug, ein Einreiher aus Wolle mit einem kräftigen Schnitt, der seine Schultern betonte, gepaart mit einem frischen, weißen Hemd, das er tadellos bügelte, und wechselnden Seidenkrawatten, ganz nach seinem Geschmack.
Aber dieser Anzug war anders. Laut Betty „sah er ihn als das Kleidungsstück, das ihm die Liebe brachte“. Er behandelte ihn mit Ehrfurcht. Er trug ihn noch einmal bei der Hochzeit seines Bruders Josbert mit Elaine, aber danach nicht mehr. Irgendwann ging ihr Hochzeitskleid durch die bürokratischen Pannen eines nomadischen Lebensstils verloren - in einem Koffer auf einem Förderband ins Nirgendwo. In der Zwischenzeit blieb der Anzug im hinteren Teil seines Schranks hängen und wurde immer mal wieder zur Reinigung gebracht, über sechs Jahrzehnte hinweg, in denen das Paar nach Kanada, dann in die Vereinigten Staaten, dann nach Nigeria, Kongo-Brazzaville, Kenia, Sambia, Simbabwe, Sierra Leone und schließlich wieder nach Nigeria zog.
Ein paar Monate vor seinem Tod am 21. November 2019 schrieb Kwame, dass er in seinem Hochzeitsanzug beerdigt werden wollte. Abgesehen von dem weit verbreiteten Gefühl, "seinem Schöpfer mit Stil zu begegnen", beeindruckte mich diese Geste als eine zutiefst fotografische. Während ich in der feuchten Luft von Lagos über seinem Sarg stand, war alles an das ich denken konnte, seine Hochzeitsfotos - die einzigen anderen physischen Überbleibsel des besonderen Tages meiner Großeltern im Jahr 1959. Mit dieser vorweggenommenen posthumen Aktion hatte mein Großvater ein bestimmtes Bild von sich selbst fixiert und eine visuelle Beziehung geschaffen, die durch sein Hochzeitsfoto vermittelt wurde. Auf diese Weise schuf er für uns, die wir um ihn trauerten, ein Heilmittel, durch die Erinnerung an einen Moment des Glücks. Er wusste, wie Bilder funktionieren, und so wollte er in Erinnerung bleiben, in Liebe verankert.
Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem Text "Looking Good", der in der Herbstausgabe 2021 des SSENSE Magazine veröffentlicht wurde.
© 2022 8th Triennial of Photography Hamburg 2022 and the author